März 2012 / Regensburger Universitätsstiftung
Deutscher Hochschulbaupreis 2012 geht an die Universität Regensburg
Die ästhetischen Qualitäten des Regensburger Campusgeländes werden unterschiedlich diskutiert. Gerade die Dominanz des grauen Sichtbetons wird kontrovers aufgenommen. Dies gilt aber nicht für die Architektur der Universitätsgebäude und die Grünanlagen, die in der Vergangenheit bereits mehrfach mit Auszeichnungen gewürdigt worden sind. So erhielt das Forum der Universität schon 1975 den „BDA Preis Bayern“ des Bundes Deutscher Architekten.
Namhafte Baumeister wie Kurt Ackermann, Alexander von Branca, Erwin Heinle oder Robert Wischer und das Regensburger Büro Dömges haben sich mit ihren Ideen auf dem Campus verewigt. Zudem belegte die Universität 2009 in einer großen Umfrage des Onlineportals Utopia den zweiten Platz in der Kategorie „Grüner Campus“.
Mit dem Deutschen Hochschulbaupreis 2012 für das Vielberth-Gebäude feiert die Universität nun eine besondere Auszeichnung von überregionaler Bedeutung. „Der Preis ist eine außerordentliche Anerkennung und Ehre für die Universität Regensburg, die uns sehr stolz macht“, bemerkt Dr. Christian Blomeyer, Kanzler der Universität Regensburg. „Das Vielberth-Gebäude, das pünktlich zum doppelten Abiturjahrgang in Bayern fertig gestellt werden konnte, ist der erste Schritt im Rahmen einer weiterreichenden Gesamtplanung, die einen Ausbau und die Modernisierung der Campusarchitektur umfasst. Dass wir mit diesem Bauprojekt innerhalb kürzester Zeit ein qualitativ hochwertiges Raumangebot für unsere Studierenden und Lehrenden schaffen konnten, lässt uns mit großer Zuversicht in die Zukunft blicken.“
Nach eineinhalb Jahren Bauzeit wurde das Vielberth-Gebäude zu Beginn des Sommersemesters 2011 in Betrieb genommen. Neben modernen Seminarräumen beherbergt das vierstöckige Gebäude die renommierte „IRE|BS International Real Estate Business School“ der Universität Regensburg; das europaweit größte Zentrum im Bereich der Immobilienwirtschaft. Finanziert wurde das Bauprojekt vom Freistaat Bayern mit 12,9 Millionen Euro und von der Regensburger Universitätsstiftung Hans Vielberth mit 3,0 Millionen Euro. Die Organisation der Baumaßnahmen auf der Grundlage der Pläne von Ferdinand Heide erfolgte durch das Staatliche Bauamt Regensburg.
Kernstück des Raumprogramms ist die Aula des Hörsaalgebäudes mit 400 Zuhörerplätzen - sowohl für klassische Hörsaalnutzung als auch für Kongresse. Eine besondere Qualität liegt in der speziellen Akustik des Saales, die auch für Kammermusikveranstaltungen der Universitätsensembles ausgelegt ist. Ergänzt wird der große Hörsaal durch zwei kleine Säle sowie insgesamt 20 Seminarräume. Der kompakte quaderförmige Baukörper erhielt eine Fassade aus Sichtbeton und Stahl-Glas-Elementen. Damit findet die Materialität und Baukörpercharakteristik der Universität ihre Fortsetzung in zeitgemäßer Architektursprache.
Das Gebäude unterschreitet mit seinem äußerst günstigen Verhältnis von Außenhülle zu Volumen sowie seinen Wärmedämmwerten die Anforderungen der derzeit gültigen Energieeinsparverordnung.
72 Bauprojekte von 55 Hochschulen
Um den Deutschen Hochschulbaupreis 2012 hatten sich 55 Hochschulen und Universitäten mit insgesamt 72 Bauprojekten beworben. Zugelassen waren Bauten, die nach dem 1. Januar 2009 in Deutschland fertiggestellt und ihrer Bestimmung übergeben wurden. Mit dem Deutschen Hochschulbaupreis werden Hochschulgebäude oder Gebäudeensembles ausgezeichnet, die eine besondere baukulturelle Qualität aufweisen, in herausragender Weise ästhetische und funktionale Gesichtspunkte vereinen und als Hochschulgebäude für Studierende und Hochschullehrende attraktiv sind.
Mit einem Preisgeld von insgesamt 25.000 Euro unterstützt die Eberhard-Schöck-Stiftung die Auszeichnung. Zudem hat das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung den Preis finanziell gefördert; die fachliche Betreuung wurde vom Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung übernommen. Die Entscheidung über die Auszeichnungen lag in den Händen einer Jury unter dem Vorsitz von Frau Prof. Jórunn Ragnarsdóttir (Lederer · Ragnarsdóttir · Oei).
Quelle: Presseinformation Hochschulverband