Januar 2017 / Euro Rastpark GmbH & Co. KG
Das praxisnahe Sicherheitskonzept der Euro Rastparks greift
Der Terroranschlag in Berlin mit einem geraubten Sattelzug hat die Öffentlichkeit auf erschütternde Weise dafür sensibilisiert, dass über die Sicherheit im Transportgewerbe nachgedacht werden muss. Die Todesfahrt über einen Weihnachtsmarkt ist fraglos ein Extrembeispiel, doch mehr Schutz für Fahrer und Fracht scheint generell geboten. Zumal sich an Europas Autobahnen eine spezielle Form der Kriminalität breit macht: der Diebstahl wertvoller Lkw bzw. Ladung. Durchschnittlich eine Million Euro pro Arbeitstag bezahlen deutsche Versicherer allein für verschwundene Fracht. Hinzu kommen Sachschäden sowie nicht zuletzt die Gefährdung und Verunsicherung vieler Berufskraftfahrer.
„Der Effekt gibt uns recht“
Dieser teils organisierten Kriminalität setzen wichtige Mitglieder der VEDA (Vereinigung Deutscher Autohöfe e. V.) wie die Euro Rastpark-Gruppe (derzeit 18 Standorte) eine neue Sicherheitsstrategie entgegen: „Premium“-Parkplätze mit bezahlbarer Überwachungstechnik. „Seit dem Start dieser Initiative hat sich die Zahl der Übergriffe massiv verringert“, berichtet Johannes Witt, Geschäftsführer der Euro Rastpark GmbH & Co. KG (Regensburg) in einer ersten Zwischenbilanz. „Während zum Beispiel an unserem Autohof Theeßen an der Osteuropa-Route A 2 früher bis zu neun Delikte pro Woche von der Polizei erfasst wurden, geht seit der Umrüstung des Parkplatzes im April 2016 die Zahl der Delikte gegen Null.“ Ähnliche Trends zeigten sich an weiteren Euro Rastparks.
An zunächst sieben Standorten haben die Regensburger Autohof-Entwickler bereits investiert:
Achern (A 5), Guxhagen (A 7), Himmelkron (A 9), Schweitenkirchen (A 9), Theeßen (A 2), Waldlaubersheim (A 61) und Werneck (A 70).
In der Folge ist etwa am Euro Rastpark Schweitenkirchen an der stark frequentierten Autobahn München-Nürnberg kein einziger Diebstahlsversuch mehr aufgefallen. Witt: „Wir setzen nicht auf teure Bauten, sondern auf pragmatische, kurzfristig wirkende Aufklärungs- und Abschreckungsmaßnahmen wie beschrankte Zufahrten, optimale Beleuchtung und lückenlose Dokumentation aller Fahrzeug- oder Personen-Bewegungen. Und der Effekt gibt uns recht.“
Kein Kraftstoff-Diebstahl mehr
„Ich möchte die Premium-Plätze nicht mehr missen“, bestätigte Björn Lang, Betreiber des Autohofs in Achern, aus seiner täglichen Praxis gegenüber „baden online“. Es habe zuletzt keinen einzigen Fall von Kraftstoff-Diebstahl mehr gegeben. Der mittelständische Unternehmer: „Heutzutage ist die Straße das Lager.“ Permanent sei wertvolle Ware auf Achse. Irgendwann allerdings müssten die Fahrer zwangsläufig Pausen einlegen – und dann sei die Fracht potenziell gefährdet.
Während namhafte Logistiker vor „gefährlichen“ Routen lange nur warnen konnten, steuern sie nun aktiv „Premium“-Parkplätze an. „Manche Speditionen erstatten ihren Fahrern die Gebühr von vier Euro pro Tag zwar noch nicht, aber auch das wird sich ändern“, ist Witt überzeugt, „sobald sich die Einsicht durchsetzt, dass mehr Schutz und Komfort für Fahrer und Fracht zum Standard im Transportgewerbe gehören und auch die allgemeine Verkehrssicherheit deutlich erhöhen.“